Artikel mit ‘Katana’ getagged

|

Die Seele des Samurai?

Veröffentlicht in Kunst & Kultur | 21. November 2008 | 11:31 | roland

Das Mino-den Kanesada Katana, von dem gestern bereits die Rede war, mag nicht zu den „großen“ Klingen gehören, den sogenannten Meito, nichtdestotrotz lässt es in der Detailansicht der Nie-Sprengsel (durch die Vedichtung bedingte Kristallisationen) des Hamon (Härtungslinie) ein wenig von der vielzitierten Seele des Samurai erahnen, die Nihonto-Liebhaber, die zugleich ein gewisses Grundverständnis für den Kontext des Bushidō aufbringen, darin erkennen mögen. Oder auch nicht ;-)

Keine Kommentare »

Irgendwie sehr kontemplativ

Veröffentlicht in Berufliches & Privates, Kunst & Kultur | 20. November 2008 | 19:07 | roland

Mir hilft es, den Kopf frei zu bekommen, wenn ich nach einem meist recht langen Arbeitstag noch einmal einen Blick nach nebenan werfe, wo das Mino Kanesada Katana in seinem Katana Kake ruht und – wer weiß – von vergangenen Taten träumt. Wer ahnt schon, was in den langen Jahren zwischen ca. 1570 und heute geschehen sein mag, welche Schlachten zu schlagen waren und wo dabei die Klinge den Ausschlag geben musste, wenn die Feder oder das Wort versagte. Wie friedlich wir’s da heute doch haben…

Keine Kommentare »

Bun Bu Ryo Do

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 18. November 2008 | 21:18 | roland

„Sowohl die Feder als auch das Schwert führen“ (wörtlich: Literarische Studien, militärische Kunst, beide Wege) ist ein Prinzip des Budo, das sinngemäß besagt, dass so wie die beiden Flügel des Vogels nur im Zusammenspiel den Vogelflug ermöglichen, die gleichberechtigte Balance von Literatur, Philosophie und Dichtung als weiblichem Prinzip einerseits und die Kunst des Schwertkampfes als männlichem Prinzip andererseits den Weg zur Erleuchtung weisen. Feder und Schwert im Einklang, das war im alten Japan keine abgehobene Philosophie einer Samurai-Elite, sondern gelebtes Prinzip breiter Bevölkerungskreise. Während der Edo-Periode gab es in Japan erherblich weniger Analphabeten als im „aufgeklärten“ Europa. Vielleicht erklärt auch dies ein wenig, wie es dazu kommen konnte, dass das Schwert – Katana – in Japan zum ästhetischen Objekt hochstilisiert wurde und bis heute wird. Dass sich längst Kursangebote hierzulande der uralten Idee bemächtigt haben, nun ja, wen mag das verwundern? Interessanter  und näher am Kern der Sache ist da eher noch das Iaido, der Weg des Schwertes. M. J. Sullivan aka Seiho, ein bekannter, vom Zen-Buddhismus beeinflusster Kalligraph, der ausgerechnet im hintersten Colorado lebt, 50 Meilen südwestlich von Denver, erklärt hier recht anschaulich die Verbindung von Feder und Schwert. Ein faszinierendes Konzept in unserer überdrehten, beschleunigten und achtlosen Welt, wie ich meine und allemal intensivere Beschäftigung damit wert.

Keine Kommentare »

Aus der Nähe betrachtet

Veröffentlicht in Kunst & Kultur | 09. November 2008 | 21:25 | roland

Je näher man herangeht an die Kunst der Kaji, der japanischen Schwertschmiede, um so beeindruckender ist sie. Zugleich künstlerisches und technisches Schaffen. Zugegebenermaßen tödliche Funktionalität auf die ästhetische Spitze getrieben. Verblüffend ist immer wieder das intuitive metallurgische Know-how, das in einem fast spirituell anmutenden, komplizierten Prozess Klingen wie die abgebildete aus der Kanesada-Schule des Mino-den. Nach mehr als 450 Jahren ist der Boshi des Katana zwar in Ehren gealtert und gewiss mehrfach poliert worden, aber immer noch von höchster Schönheit. Aber ich werde elegisch, sorry… Wem der Begriff „Boshi“ nichts sagt, der wirft einen Blick in dieses Glossar… ;-)

Keine Kommentare »

Vor rund 450 Jahren…

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 08. November 2008 | 12:10 | roland

…in der Muromachi-Periode des alten Japan hat irgendwo in der damaligen Provinz Mino ein Meisterschmied der Kanesada-Schule den Auftrag eines Mitglieds des Samurai-Clans der Sakai entgegen genommen, ihm ein Katana für die bevorstehenden Kämpfe an der Saite des Matsudaira-Clans zu schmieden. Sakai Tadatsugu selbst wird wohl nicht der Auftraggeber gewesen sein, denn dann wäre die Angel des Katana vermutlich mit einem entsprechenden Mei des Schmieds und vielleicht auch mit einer Widmung versehen. wer weiß, vielleicht nahm dieses Katana sogar an der Schlacht von Sekigahara teil, in der die lange Dominanz der Tokugawa-Shogune begründet wurde? Wie auch immer. Nach vielen Irrungen und Wirrungen und von Generation zu Generation weitervererbt, fiel das Schwert schließlich während des Burma-Feldzuges, irgendwann zwischen Dezember 1941 und Februar 1943, in die Hände eine britischen Offiziers, als sein letzter Träger, der älteste Sohn jener Sakai-Familie, fiel. Über einen Sammler geriet es schließlich ins DUESENhome. Es ist überaus spannend, zu recherchieren, welchen Weg durch die Geschichte die Klinge genommen hat und wer sie in Händen hielt. Mindestens so spannend ist es allerdings, zu erforschen, wer der Schmied war. Dazu werde ich hier in loser Folge plaudern…

Keine Kommentare »

|