Archiv für die Kategorie ‘Geschichte & Gesellschaft’

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Die am meisten unterschätzte Wahl des Jahres…

Veröffentlicht in Gemeines & Allgemeines, Geschichte & Gesellschaft, Politik & Politiker | 26. Mai 2009 | 20:36 | roland

…ist ohne Zweifel die Anfang Juni in den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stattfindende Wahl zum EU-Parlament. Warum? Ganz einfach: Weil in den Köpfen einer Mehrheit der politikmüden Bundesbürger bislang die Erkenntnis noch nicht angekommen zu sein scheint, dass mehr als die Hälfte aller Gesetze die unseren Alltag hierzulande bestimmen, nicht in Berlin, sondern in Brüssel entschieden werden. Wir sollten uns bei unserer Wahlentscheidung auch nicht von reißerischen Headlines und exotischen Kandidaturen ablenken lassen. So wenig wie von der vielleicht nicht ganz unberechtigten Spiegel-Kritik am flotten EU-Wahlplausch der ARD, der kaum zur Euphorie Anlass gibt. Nein. Es ist schlicht eine Frage der praktischen Vernunft, bei dieser Wahl seine Stimme abzugeben. Und wer sich zuvor informieren will – oder muss ;-) – wie die Befugnisse des Europäischen Parlaments ausschauen, der kann dies hier gerne tun. Und dann wählen, hopp, hopp!

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Ja, ja, die Senioren heutzutage

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Wirtschaft & Wissenschaft | 12. Mai 2009 | 20:34 | roland

Sie holt uns nach und nach ein, die Alterspyramide. Und früher oder später zieren wir sei selbst ;-) Pech für die werbetreibende Industrie, die ums Ver****en nicht einsehen will, dass die Welt nicht bei 49 Jahren endet. Und dass beileibe danach nicht Stützstrümpfe und Inkontinennzeinlagen allein das Restleben der Silver Ager bestimmen. Andererseits… wer will schon mit der ansonsten üblichen Reklameheuchelei ernsthaft versuchen, eine abgeklärte, konsumerfahrene Verbrauchergeneration anzusprechen, der man nichts mehr vormachen kann, sondern nur – auf Augenhöhe! – einen offenen, informativen Dialog anbieten. Vielleicht ist das Handwerk ja die erste Branche, die das rafft?

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Denken hilft zwar, nützt aber nichts

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Mediales & Kommunikatives, Wirtschaft & Wissenschaft | 05. Mai 2009 | 12:59 | roland

Obiger Buchtitel ist eines der ganz wenigen Beispiele, wo es einmal gelungen ist, der bei Droemer erschienenen deutschen Fassung eines übrigens sehr wichtigen Buches einen Titel zu geben, der jenen des englischen Originals – „Predictably Irrational“ – klar toppt. So oder so hat der Autor Dan Ariely, seines Zeichens Professor für Verhaltensökonomik an der Duke University und derzeit an der Sloan School of Management sowie am MediaLab des MIT lehrend, mit diesem Buch einen ganz großen Wurf gelandet, der sich nicht von ungefähr glänzend verkauft. Auch und gerade, weil er die Annahmen tradierter Wirtschaftswissenschaftler über den Haufen wirft, wonach der Mensch ein ökonomisch weitgehend rational handelnder Akteur sei. Weit gefhelt! Dan Ariely weist ohne jede Gnade mittels wissenschaftlich korrekter Methodik und mit angenehmem Humor zwischen den Zeilen nach, dass wir sind, wie wir sind: Irrational in praktisch allen unseren Entscheidungen, und zwar in einer Konsequenz, wie sie erschreckender kaum sein könnte. Deshalb ist der vielleicht wichtigste Aspekt dieses Buches über uns alle der, dass der Autor dazu auffordert, nach Abschluss eines jeden Kapitels in sich zu gehen und die eigenen Entscheidungsmuster anhand des Gelesenen zu bewerten und gegebenenfalls zu revidieren. Ich muss zugeben: Bereits nach den ersten 90 Seiten schulde ich Dan Ariely aufgrund dieser Aufforderung Dank! Sie hat mir bereits eine unnütze Geldausgabe erspart… Ich schließe mich deshalb gern seiner Forderung nach einer ökonomischen Theorie an, die auf dem tatsächlichen Verhalten der menschen fußt, statt auf dem Wunschdenken der Ökonomen und verweise ansonsten auf diese Rezension bei Focus Online. Die das Selberlesen allerdings nicht ersetzt! Bestellen lässt sich das Buch z. B. über Libri.de und abholen beim Buchhändler der Wahl.

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Die Macht der Pracht

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 25. Februar 2009 | 18:13 | roland

Alte Oper? Vatikan? Hollywood? Nein, weder noch. Sondern einer der Aufgänge in der St. Petersburger Eremitage. Irgendwie sind das Bilder, die ich seit unserem besuch neulich nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Unverhohlene Prachtentfaltung, alles darauf ausgerichtet, rangniedere Besucher des damaligen zaristischen Winterpalais‘ zu beeindrucken. Und auch heute noch in ihrer barocken Opulenz geeignet, den Atem zu rauben. Verbunden mit den schleichenden Gedanken, wer wohl damals den Preis zahlen musste für all den Luxus. Nun, wer schon? Die Hartz-IV-Empfänger jener Tage. Andererseits, rund drei Jahrhunderte danach, sind Bauten und Kunstwerke wie diese natürlich auch Kristallisationspunkt des russischen Selbstbewusstseins als Kulturnation und als (immer noch) Machtfaktor. Wie sonst wäre der erkennbar hohe Anteil russischer Ausstellungsbesucher zu erklären, die aus offensichtlich wirtschaftlich weniger begüterten Kreisen stammen? Mütterchen, die ihre letzten Rubel zusammengekratzt haben fuur die Fahrt in die stadt und den Eintritt in die Eremitage neben aufgetakelten Jungdamen aus der umtriebigen St. petersburger Partyszene. Ja, die Stadt ist nun mal ein Ort harter Kontraste. Härterer Kontraste, als wir sie uns hierzulande je vorstellen können…

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Kälte kann das Herz wärmen

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 14. Februar 2009 | 18:28 | roland

Ich muss zugeben, dass auch heute noch, zwei Wochen nach unserem Wochenendtrip ins eisige St. Petersburg, ein Blick auf die weitgehend zugefrorene Newa mir das Herz zu wärmen vermag. Einerseits, weil Russlands „Venedig des Nordens“ bei allen harten gesellschaftlichen Kontrasten, die sich im Stadtbild dokumentieren, eine traumhafte Stadt ist. Andererseits, weil die herzliche Gastfreundschaft der Russen in der Tat voll und ganz dem bekannten Klischee entspricht. Vorausgesetzt, man vermag beim Wodka einigermaßen mitzuhalten ;-)

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Petition an den Bundestag

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Politik & Politiker, Prekäres & Spektakuläres, Wirtschaft & Wissenschaft | 09. Februar 2009 | 17:59 | roland

Nach reiflicher Überlegung habe ich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine Online-Petition zu unterzeichnen und damit zu unterstützen, die den Bundestag auffordert, sich mit der Möglichkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens auseinanderzusetzen – in Kombination mit einer angemessen hohen Konsumsteuer – um damit die Überlebensfähigkeit unserers Sozialstaates zu sichern. Wer sich schlau machen will, was das derzeit doch recht heftig diskutierte BGE ist, wie es funktioniert und wie es finanziert werden könnte, dem empfehle ich einen Blick in das entsprechende Forum anlässlich der besagten Petition. Und auch wenn es vielleicht nur eine noch im Detail vage Vision ist, es ist eine, die meines Erachtens ernsthaft zu diskutieren ist!

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Der meist fotografierte Thron Russlands

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 04. Februar 2009 | 20:29 | roland

Nachdem wir ein langes Wochenende in St. Petersburg hinter uns haben, dröhnt uns immer noch der Kopf von den Eindrücken, Bilder schwirren durch die Großhirnrinde, und einige davon werden wohl bleibenden Eindruck hinterlassen. In der Eremitage, dem ehemaligen Winterpalast der Zaren, dessen Prunk schier unvorstellbar ist, stehen wir vor dem Thron von Peter dem Großen, der die Newametropole gegründet und mit großen Opfern an Menschenleben erbauen ließ, getrieben von seiner Vision, das Zarenreich nach Westen zu öffnen und ihm einen Zugang zum Meer zu verschaffen. Es gelang. Doch um welchen Preis? Wie auch immer, dieser Thron dürfte ohne Zweifel der meistfotografierte Russlands, wenn nicht sogar Europas sein.

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Reizthema Grundeinkommen

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Prekäres & Spektakuläres, Wirtschaft & Wissenschaft | 30. Januar 2009 | 16:38 | roland

Ich gebe zu, dass ich eine Menge von Götz Werner halte. Ich gebe auch zu, dass ich sein vehemenntes Eintreten für eine konsumsteuerfinanziertes bedingungsfreies Grundeinkommen zuerst für ausgesprochen gewagt gehalten habe. Je mehr ich mich aber auf seine Argumente einlasse und je mehr ich mich umhöre, umso überzeugter werde ich, dass in diesem zugegebenermaßen radikalen Ansatz das Potenzial zur Lösung unserer gesellschaftlichen Probleme liegen mag. Zumindest sollte man sich die Argumente und die Musterrechnungen einmal ideologisch unvoreingenommen anschauen. Insofern hätte ich sehr gern an der gestrigen Veranstaltung in Hannover teilgenommenn…

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Das Ei von Palo Alto

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Kunst & Kultur | 24. Januar 2009 | 20:47 | roland

Eieiei… nein, nicht Verporten! Sondern jenes in Palo Alto, das auf den bezeichnenden Namen „Digital DNA“ hört, aus Platinen der Silicon Valley Produktion zusammengesetzt wurde und als Kunst im Öffentlichen Raum der Valley-Kommune auf der Lytton Plaza direkt gegenüber Pizza My Heart platziert ist. Warum ausgerechnet hier? Weil nur wenige Häuserblocks von hier die Geburtsstunde des Silicon Valley schlug, in jener legendären Garage, in und aus der der IT-Konzern Hewlett Packard entstand. Insofern ist dieses Ei in der Tat ein angemessenes Symbol. Zudem, so geht die Legende unter Wagniskapitalsuchenden, bringt es Glück, das Ei zehn Mal zu umrunden. Da soll mal einer sagen, Geeks und Techies seien nicht abergläubig ;-)

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Inauguration Day

Veröffentlicht in Geschichte & Gesellschaft, Politik & Politiker | 20. Januar 2009 | 22:04 | roland

Ohne Zweifel: Der 20. Januar 2009 ist ein historischer Tag. Der Tag eines Paradigmenwechsels. Alles, was man sonst noch dazu sagen kann, habe ich gerade im Café Digital Magazin niedergeschrieben…

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