In diesen Tagen ist er nicht zu beneiden, der US-Präsident. Ausgerechnet jenes Projekt, in das mehr als 40 Millionen nicht krankenversicherter US-Bürger die meiste Hoffnung gesetzt hatten, scheint nun zu scheitern an der Wahl eines einzigen neuen US-Senators. Tragisch. Insbesondere, wenn man die Bedingungen kennt, unter denen jene 40 Millionen Menschen ihrer Gesundheit verlustig gehen. Dass die Republikaner eine gesetzliche Krankenversicherung als „Sozialismus“ bezeichnen, nun, das zeigt einmal mehr, wie wenig sie verstanden haben. Uns zeigt diese Entwicklung, dass die Diskussion, die hierzulande um Krankenversicherungen geführt wird, die wenn auch recht willkürlich eine Zusatzabgabe zur Kostendeckung erheben, (noch) eine recht luxuriöse ist…

Ohne Zweifel: Der 20. Januar 2009 ist ein historischer Tag. Der Tag eines Paradigmenwechsels. Alles, was man sonst noch dazu sagen kann, habe ich gerade im Café Digital Magazin niedergeschrieben…

So. Die Macworld Expo 2009 ist vorüber. Sie war für uns nicht nur unsere letzte von insgesamt acht Expos, die wir besucht und von denen wir berichtet haben, sie war zumindest in einem Punkt die eindrucksvollste MWSF: Wir hatten die seltene Gelegenheit, drei legendäre Persönlichkeiten aus dem Umfeld von Apple zu treffen – Steve „The Woz“ Wozniak, Ron Wayne, beides Apple-Mitgründer sowie Guy Kawasaki, Ex-MacEvangelist und längst arrivierter Business Angel. Die letzten uns verbleibenden Tage finden wir Abstand vom Messetrubel bei Barack Obamas programmatischem neuem Buch „Change we can believe in“ und beim stetigen Rauschen der Pazifikbrandung draußen, gerade zwanzig Meter von unserem Domizil entfernt…

Die letzten Jobs des alten Jahres stehen vor ihrem Abschluss. Die letzten Textkorrekturen sind zu machen. Die letzten Tage vor dem Weihnachtsfest lassen hoffen, dass der Arbeitsdruck nun langsam nachlässt. Muss er auch. Denn schließlich steht am 1. Januar bereits unser Flug nach San Francisco an, zur Macworld Expo 2009 und ins Silicon Valley, das sich zunehmend zum Solar Valley wandelt. Das Timing könnte kaum besser sein. Barack Obama, der noch gar nicht inaugurierte, aber bereits höchst produktive kommende US-Präsident wird, da bin ich mir mittlerweile (und aufgrund unserer guten US-Quellen) sicher, die wirtschaftliche und strategische Wende der US-Wirtschaft schneller schaffen, als sich das hierzulande die ewigen, von deutscher Politbürokratie verschlissenen Nörgler vorstellen können. Doch, es wird ein überaus spannendes Jahr 2009, kein Zweifel…

Ich war so frei, hier die heute Nacht in Chicago gehaltene Danksagungsrede des 44. Präsidenten der vereinigten Staaten zu verlinken. Der Mann verspricht mehr oder weniger „Blut, Schweiß und Tränen“, schafft es aber zugleich, Hoffnung zu vermitteln und die Gegner von gestern bereits heute mit in die Pflicht zu nehmen. Ich drücke ihm die Daumen!

Auch wenn die Hochrechnungen eine klare Sprache zu sprechen scheinen… gerade nach den Erfahrungen in Florida bei den letzten beiden Präsidentschaftswahlen in den USA wird das Rennen erst gelaufen sein, wenn die Zahlen auf dem Tisch liegen. Und das wird heute Nacht unserer Zeit eine ganze Weile dauern. Eine Nacht, die wir uns hier um die Ohren schlagen werden, geht es doch um nicht mehr und nicht weniger als einen historischen Wendepunkt – nicht nur für die Vereinigten Staaten, sondern auch für den nicht unbeträchtlichen Rest der Welt. Und ja, nach ausgiebiger Lektüre und Rezension seines aufschlussreichen zweiten Buches und den kenntnisreichen und zugegebenermaßen enthusiastischen Beschreibungen guter Freunde in Oakland, sind wir entschiedene Anhänger dieses Barack Obama. Vielleicht, weil er den Mut hat, eine Vision zu vertreten. Etwas, was wir bei den politischen Entscheidungsträgern hierzulande schmerzlich vermissen…

(©Foto: www.barackobama.com)