Dass ein feiner Weihnachtsbraten von einem adäquaten Wein begleitet werden muss, liegt auf der Hand ;-)

Auch wenn’s im Duesenhome gerade wieder (und eigentlich schon viel zu lange) drunter und drüber geht… muss doch soviel Zeit bleiben, einem großen Bordeaux am überraschenden Beginn seiner Trinkreife gebührende Aufmerksamkeit zu schenken: Chateau Grand-Puy-Lacoste des fulminanten Jahrgangs 2000 scheint sich tatsächlich nach gerade mal 10 Jahren – davon 18 Monate im Barrique –  dazu durchgerungen zu haben, sich dem lechzenden Gaumen zu öffnen. Entnommen aus der einen Kiste von 12.000 produzierten des Jahrgangs, die wir unser eigen nennen, verspricht bereits die Nase des Pauillac Großartiges.Weit mehr als sein Rang als 5ieme Cru erwarten lässt. Allerdings spielt der „GPL“ schon immer weit oberhalb seiner Liga, in großen Jahren wie 2000 erreicht er die Spitzenapellationen nicht nur der Region Pauillac. Wir notieren am Gaumen eine bemerkenswert dichte und beginnend seidige Tanninstruktur, die bereits deutlich integriert ist in die Wucht der Cassis- und Zedernholztöne. Kein Zweifel, da werden die kommenden Reifejahre noch mal eine Schippe drauflegen und weitere Aromen erschließen. Aber bereits jetzt ist das reinstes Manna. Ich erspare dem mitlesenden Kenner Links zu irgendwelchen Einkaufsseiten und Preisen. Wer’s wirklich braucht, möge selbst googeln. Ich genieße derweil… ;-)

Wir haben beschlossen, diesen arbeitsreichen DUESENtag mit einem Schluck zu beschließen, der uns Distanz gewinnen lässt. Aus einem Jahr, das vielleicht nicht das allerbeste im Bordeaux war, aber auch keines der mäßigen. Irgendwo zwischendrin und dort in der Genussphase stehend besticht der 1999er Jahrgang des ungenannten Chateaus aus dem St. Julien mit der ihm eigenen Verlässlichkeit als Benchmark für andere, auch größere Gewächse. Sicher in diesem speziellen Jahr nicht so langlebig wie ein 2000er, gewiss schon am Lebensende, wenn jener jahrgang so richtig „aufmacht“. Aber gerade jetzt ein genussvoller Begleiter an einem verregneten Freitagabend, ohne Zweifel. Frage: Wie heißt das Chateau?